semesterarbeit fs25 | eine schule die bewegt in zizers

Die Leitidee des Erweiterungsneubaus des Primarschulhauses in Zizers besteht aus drei Punkten.

Innovation
Aufgrund des Lehrplans 2021 sind neue Unterrichtsformen gefragt. Mit dem Skelettbau kann dies umgesetzt werden und die Innenräume beliebig abgeändert oder neu definiert werden. Auch die Zuschaltung diverser Gruppenräume unterstützen neue Unterrichtsformen. Die verschachtelte Struktur hift viel Fensterfläche zu generieren, um genügend natürliches Licht ins Innere des Gebäudes zu bringen.

Atmosphäre
Aufgrund spezifisch gewählter warmen Farben und der Wahl des Materials Holz entsteht im Innenbereich eine angenehme Atmosphäre, die für das Lernen unterstützend wirkt. Die schlichte Fassade mit den Umrahmungen der Fenster  bringt einen spielerischen Anblick zum Vorschein. Das extensiv Begrünte Flachdach mit seinen drei Oblichtern, soll zusätzliches Licht von oben spenden.

Identität
Identität ist ein seltenes, heikles und wichtiges Gut in unserer vernetzten Massengesellschaft geworden. Aus diesem Grund lehnt sich die Volumetrie an den bestehenden Städtebau (Altstadt), mit den verschmolzenen einzelnen Volumen zu einem Ganzen an. Auch das weiterbauen des Fussabdruckes des bestehenden Schulhauses ist in die Volumetrie eingeflossen. Die Durchwegung des Schulgeländes und Aufteilung des Pausenplatzes spielt eine wesentliche Rolle für die präzise gewählte Volumetrie. Die Wahl des Flachdaches ist auch auf die umliegenden Gebäude zurück zu führen.

Historischer Abriss
Zizers, im Herzen des Churer Rheintals gelegen, hat eine lange und facettenreiche Geschichte, die sich in seiner Architektur widerspiegelt. Schon im 9. Jahrhundert wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt und war ursprünglich ein Zentrum der Landwirtschaft und Verwaltung. Zizers gehörte im Mittelalter zum Einflussbereich des Bistums Chur, was sich besonders in den imposanten Bauwerken der Region niederschlug. Die Nähe zu Chur, der Hauptstadt des Kantons Graubünden, machte Zizers zu einem strategisch wichtigen Ort, sowohl für den Handel als auch für die lokale Verwaltung. Im 13. Jahrhundert erlebte Zizers eine erste Blütezeit, als die Burg Friedau als Sitz der bischöflichen Verwaltung errichtet wurde. Im 17. Jahrhundert erlangte das Dorf durch die Familie von Salis, die als einflussreiche Adelsfamilie der Region zu Wohlstand kam, eine zweite Blütezeit. Sie hinterliess einige der bedeutendsten archi- tektonischen Zeugnisse der Region, darunter das Untere und Obere Schloss Zizers. Neben diesen prunkvollen Adelssitzen spiegelt die Architektur Zizers auch die industrielle Entwicklung des 19. Jahrhunderts wieder. Die wachsende Bedeutung von Zizers als Handelsort zeigte sich in der Errichtung von Gasthöfen und Mühlen, die das wirtschaftliche Leben des Dorfes prägten. Die Entstehung der Alten Mühle und der Gasthof zum Löwen sind dafür herausragende Beispiele. Zizers war zudem über Jahrhunderte hinweg ein Ort der religiösen Vielfalt. Die Katholische Kirche St. Peter und Paul und die Reformierte Kirche spiegeln das religiöse Leben im Dorf wider und zeigen die Balance zwischen katholischer und reformierter Gemeinde, die das Dorf im Laufe der Jahrhunderte geprägt hat. Im 20. Jahrhundert erlebte Zizers einen Wandel durch die Industrialisierung und den Zustrom von Pendlern nach Chur. Doch trotz der Modernisierung und des Wachstums bewahrte Zizers seine historischen Bauten und ein architektonisches Erbe, das bis heute erhalten geblieben ist.

Wohngemeinde Zizers
Das Strassendorf Zizers liegt in einer flachen Hanglage umgeben von Bergen und Weinbaugebieten 10 km nördlich der Hauptstadt von Graubünden. Auf der rechten Rheinseite erstreckt sich das Territorium vom Rhein über einen von der Schlundrüfi und Chessirüfi zerfurchten Hang bis an die Wasserscheide zum Valzeinertal und erreicht am Cyprianspitz mit 1774 m die höchste Höhe über Meer. Das ebenfalls früher zu Zizers gehörende Gebiet links vom Rhein hat sich im Jahre 1854 abgetrennt und als Gemeinde Mastrils verselbstständigt.Die Bevölkerung hat sich seit 1850 mit 925 Einwohnern stetig entwickelt. Im Jahre 2023 zählte Zizers 3588 Einwohner und bildet mit dieser überschaubaren Anzahl Einwohner eine herzliche Gemeinschaft. Das Dorf ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Über die eigene Bahnstation und den Busbetrieb ist das Zentrum von Chur und Landquart bequem erreichbar. Auch für den Individualverkehr sind ideale Voraussetzungen geschaffen. Die direkte Anbindung an die A13 verbindet die Gemeinde mit den Wirtschaftszentren in Zürich und St. Gallen aber auch mit dem Wirtschaftsraum Tessin und Norditalien. Die vorhandenen Infrastrukturen und die intakten Naherholungsgebiete machen die Gemeinde zum lebenswerten Wohnsitz.

Schule Zizers
Zizers bietet an drei Standorten eine durchgängige Schule vom Kindergarten bis in die Oberstufe an. Am Standort «Obergasse» befindet sich die Primarschule und ein Kindergarten. Der zweite Kindergarten liegt an der Vialstrasse und beim Hallenbad im Feld wird die Oberstufe unterrichtet. Es arbeiten rund 65 Lehrpersonen in verschiedene Funktionen für die Schule Zizers und setzen sich engagiert und motiviert für die Förderung und Begleitung der rund 370 Schulkinder ein. Die Schule Zizers wird als offen, spannend und innovativ beschrieben, an der Kinder mit unterschiedlichsten Interessen und Begabungen sowie verschiedensten Biografien willkommen sind. Die Schule setzt sich dafür ein, dass die Kinder eine gute Basis für ihr späteres Leben erhalten. #942805Das Schulgebäude an der Obergasse ist mittlerweile 60 Jahre alt. Anno 1988 erfolgte ein Ausbau des Ostflügels und eine Sanierung der Gebäudehülle. Zusammen mit dem Neubau des «Lärchensaals» sind im Jahr 2006 die Elektroinstallationen und verschiede Nasszellen erneuert worden. Die vorhandene Infrastruktur des Primarschulhauses erfüllt die Anforderungen an einen zeitgemässen Unterricht nicht mehr.

Pädagogische Anforderungen
Die Schulräumlichkeiten sollten baulich so angelegt sein, dass effiziente, pädagogisch zeitgemässe Unterrichtsformen möglich sind. Es gilt die altersspezifischen Bedürfnisse des Kindes zu berücksichtigen. Die zu schaffenden Räume sollen die Möglichkeiten bieten, sich zu begegnen, sich zurückzuziehen, sich zu bewegen und sich zu entfalten. Dazu soll einzeln oder/und in Gruppen gearbeitet werden können und experimentelles Handeln und Lernen unterstützt sowie die Gestaltung der Umgebung ermöglicht werden.